Um eine Qualitätssteigerung zu erzielen, ist heutzutage der Formschnitt fast überall üblich. Abhängig von der Baumart, Witterungseinflüssen, Tierschäden oder Nährstoffversorgung der Bäume sind diese Maßnahmen mal mehr oder weniger nötig. Schnittmaßnahmen in allen Bereichen, also nicht nur das Entfernen doppelter Spitzen, bringen einen signifikant höheren Anteil von verkaufsfähigen Bäumen. Natürlich ist dies auch mit einem höheren Arbeitseinsatz verbunden, jedoch ist dies in den meisten Fällen trotzdem lohnend.
Wie schon oben erwähnt, ist ein Baum mit zwei oder mehreren Spitzen schwer zu verkaufen. Daher sollten diese Spitzen im Laufe der Zeit entfernt werden. Es gibt Produzenten, die diese sofort entfernen, andere behalten sich eine doppelte Spitze gerne in der Hinterhand, falls eine durch Vogelschäden oder sonstige Einflüsse beschädigt wird. Dann kann bei Bedarf auf die Zweite zurückgegriffen werden.
Sollte der Terminaltrieb in einem Jahr zu schnell wachsen, besteht auch die Möglichkeit diesen zu kürzen. Dieses sollte an einer Stelle erfolgen, an der eine Knospe nach Norden zeigt und unter der mehrere andere Knospen vorhanden sind, die später einen neuen Kranz bilden können. Dann wird ein 45° - Schnitt ausgeführt. Dieses Vorgehen führt dann allerdings zu weiteren Korrekturmaßnahemen in den Folgejahren, da dann der Baum komplett neu geformt werden muss. Der Optimale Zeitpunkt für diese Maßnahme ist dann, wenn der Terminaltrieb noch nicht verholzt ist, den erwünschten Jahreszuwachs jedoch schon überschreitet.
Neuerdings gibt es auch Terminaltriebregler, die sowohl ein Beschneiden des Terminaltriebs im Frühjahr/Sommer, als auch im Winter zulassen. Bei der Winterbeschneidung muss man allerdings dafür sorgen, dass die Knospe nicht austrocknet. Daher den Schnitt mit etwas mehr Abstand zur Knospe ausführen.
Bei beiden Verfahren legt sich die Knospe mit der Zeit über die Schnittstelle, die in sich zusammenschrumpft. Somit kann die Schnittstelle im Laufe der Zeit nahtlos verwachsen.
Bei manchen Bäumen kann auch eine Korrektur des Breitenwachstums nötig werden. Das kommt besonders häufig bei "Sitzenbleibern" vor. Hier greift man dann in das Breitenwachstum ein oder entfernt im unteren Bereich teilweise ganze Kränze, um ein harmonisches Gesamtbild des Baumes herzustellen.
Bei größeren Poduzenten erfolgt der Formschnitt der Bäume maschinell mit Hilfe eines Portaltraktors. Dieser schneidet jeden Baum automatisch und in hoher Stückzahl in einem gleichbleibenden Winkel.
Kleinere Produzenten benutzen die Schere, elektrische bzw. benzinbetriebene Heckenscheren oder ein Formschnittmesser. Mittlerweile gibt es auch recht gute Akku-Scheren, Akku-Heckenmesser und sogar Pneumatiksysteme.
Alternativ zum Formschnitt kann man auch frische Triebe "snippen", siehe nächstes Kapitel.
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